Wenn fieberkranke Patienten ins Spital kommen, kann dies durch eine Ansteckung mit Bakterien oder Viren verursacht werden. WÃ?hrend Ãrzte normalerweise Bakterien mit einem Antibiotikum versorgen, werden andere Arzneimittel gegen Viren eingesetzt. In schweren FÃ?llen ist ein bis zu 48-stÃ??ndiger Test (Bakterienkultur) die einzige Möglichkeit, den Erregertyp zu bestimmen.
Eine Forschergruppe um das Londoner Emperial College hat jetzt in der Zeitschrift'JAMA' eine Methodik präsentiert, mit der anhand einer Blutentnahme innerhalb weniger Stunde festgestellt werden kann, ob Bakterien oder Viren für das Virus zuständig sind. Zum einen werden nach Ansicht der Verfasser schwerwiegende Bakterienkrankheiten zu spÃ?t entdeckt und nicht therapiert.
Andererseits werden die unklaren klinischen Bilder allzu oft mit einem Antibiotikum behandelt, was zu deren übermäßigem Verzehr führt und die Resistenzbildung fördert. Im Rahmen ihrer Untersuchung überprüften die Forscher Blut von fieberkranken Patienten. Anhand eines so genannten Microarrays überprüften die Forscher die Aktivität von etwa 48.000 Gene in jeder einzelnen Stichprobe und verglichen die Resultate mit den finalen Ergebnissen der Mikrobiologie.
Sie konnten zwei Genen nachweisen, die in 95-100% aller bakteriellen Infektionen besonders wirksam waren. Nach der Kernaussage der Untersuchung bieten sie sich als diagnostische Markierungen an, die innerhalb weniger Arbeitsstunden bestimmt werden können. Fast 70 Prozent der Bakterieninfektionen bedurften einer intensiven medizinischen Versorgung, nur etwa die Haelfte der viral angesteckten Patientinnen musste behandelt werden.
Bei unklarer Ursache des Fiebers im Spital wurden fast 95 Prozent der Patienten mit einem Antibiotikum behandelt. Allerdings konnte nach Abschluß aller Ermittlungen nicht einmal die HÃ?lfte der Bakterien nachweisbar werden.
Viren oder Bakterien? Eine einfache Blutuntersuchung könnte diese Frage beantworten und den Einsatz von antibiotischen Mitteln reduzieren. Rubrik: Am 13.02.2016 geschaffen. In der EU stirbt jedes Jahr ein Viertel der Bevölkerung, weil sie sich mit Bakterien angesteckt hat, gegen die das Antibiotikum nicht mehr wirkt. EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis führte vor kurzem als Begründung an, dass "viel zu viele Menschen immer noch der Meinung sind, dass ein Antibiotikum gegen Viruserkrankungen hilft".
Die Hartnäckigkeit, mit der manche Menschen von Ärzten antibiotische Mittel verlangen, obwohl sie an einer Virusinfektion und dem Missbrauch von antibiotischen Mitteln erkrankt sind, ist seit einigen Jahren verhältnismäßig einfach: der CRP-Test. Wenn jemand an einer bakteriellen Infektion erkrankt ist, nimmt die Konzentration dieses Proteins im Körper rasch zu. Schon nach zehn Minuten steht fest, ob ein antibiotisches Mittel benötigt wird oder ob die Erkrankung durch Viren verursacht wurde, gegen die antibiotische Mittel nicht ausreichen.
Der Blick in den Rachen, das Zuhören, die Kontrolle der Ohrmuscheln - all dies wird natürlich immer noch vom behandelnden Arzt durchgeführt, und oft reichen diese Prüfungen aus, um über die Gabe von antibiotischen Mitteln zu befinden. Es hat einen simplen Hintergrund, warum es nicht häufiger eingesetzt wird, sagt Gert Wiegele, Vorsitzender der Allgemeinärzte in der Landesärztekammer und Hausarzt in Kärnten: "Das Problem ist, dass diese Schnelltests nicht von den Kassen erstattet werden.
Im Zweifelsfall wäre ein solcher Schnelltest sehr nützlich. "Im Januar und Februar, der hohen Grippesaison, würde er vermutlich mindestens einmal am Tag einen CRP-Test machen, um Bedenken aufzuräumen. Der Antibiotikaverbrauch würde nach seiner Schätzung abnehmen, wenn die Untersuchungen in den Gesamtkoordinationen kostenlos zur Verfügung stünden", unterstreicht er.
Ist die Verabreichung von antibiotischen Mitteln an einen CRP- oder vergleichbaren Versuch gebunden, wird der Konsum reduziert. Damit wird auch das Risiko einer Resistenzbildung gegen die Verwendung von antibiotischen Mitteln verringert, da diese zu häufig oder fehlerhaft sind.