Bakterielle oder virale? Zuerst die Diagnose, dann die Antibiotika-Verschreibung.
Der Ausschuss hat vier Monaten nach Fristablauf einen Beschluß gefasst, der am 1. Juni 2018 in Kraft treten soll und von den Hausärzten kritisiert wurde. Die diagnostischen Verfahren, die die BA in den Uniform Assessment Standard (EBM) übernommen hat, können nur im Prüflabor durchgeführt werden. Die neuen Vorschriften sind aus Ansicht des Bundesverbandes der niedergelassenen Ärzte nicht praktikabel.
"Es ist unsinnig zu denken, dass Allgemeinmediziner während einer Grippe-Saison täglich von 50 Patientinnen und Patienten Blutproben entnehmen und sie dann alle ins Krankenhaus bringen könnten", sagte Ulrich Weigeldt, Leiter des Bundesverbandes Deutscher Allgemeinmediziner, der Ärztlichen Zeitschrift. Eine tagelange Verspätung akut kranker Patientinnen und Patienten, bis der Befund für die Behandlungsentscheidung vorliegt, ist mit der Hausarztpraxis nicht zu vereinbaren.
Mit der neuen EBM-Nummer für Labordienstleistungen können die Prüfstellen ab Juni leicht feststellen, ob einer Antibiotika-Verordnung eine adäquate Diagnose vorausgegangen ist oder nicht. Laut einer kürzlich veröffentlichten Pressemeldung schließen sich die Initiativen "Roche Diagnostics" und "Orion Diagnostica" der gemeinsamen Kommission an. Laut Paul-Ehrlich-Gesellschaft werden etwa 85 % aller Medikamente in Privatpraxen eingenommen.
Atemwegsinfektionen bei Hauskatzen können durch eine Vielzahl von Krankheitserregern, wie z. B. Virus, Bakterium, Pilz und Parasit hervorgerufen werden. Einige dieser Krankheitserreger sind seit längerem als Atemwegserreger bei Hauskatzen bekannt, andere wie Grippeviren wurden erst in den vergangenen Jahren als potentielle Infektionserreger bei Hauskatzen bezeichnet oder haben kürzlich ein völlig neuartiges Krankheitsbild einer schwerwiegenden systemischen Krankheit wie dem Katzencalicivirus auslöst.
Er soll einen Gesamtüberblick über die wesentlichen Krankheitserreger in den Atemwegen der Katze und die jeweiligen Empfehlungen für diagnostische und therapeutische Massnahmen aufzeigen. Im Gegensatz dazu wurden bei der Katze in Deutschland bisher kaum Infektionskrankheiten mit hoch pathogenen Vogelgrippeviren festgestellt, die in der Regel auch von Atemwegsbeschwerden begleitet werden. Besonders ausgeprägt sind Augenerkrankungen wie Bindehautentzündung, Keratitis und Hornhautgeschwüre (Abb. 1), aber auch Geschwüre im Mund (Abb. 2), chronische Zahnfleischerkrankungen und akuter Arthritis ("schlaffes Kätzchensyndrom") werden dem FCV zugerechnet.
Abb. 2 Zungengeschwür während der Infizierung mit dem Katzen-Calicivirus. Eine Katzenschnupfenbehandlung sollte sieben bis zehn Tage lang mit Antibiotika zur Therapie von sekundären Infektionen durchgeführt werden. Darüber hinaus profitiert ein Großteil der Patientinnen von Mukolytika (Bromhexin oder Acetylcystein), Inhalationen und Nasenspülungen mit physiologischen Kochsalzlösungen und ggf. Infusionstherapien und Futtermanagement bei ausgetrockneten und anekdotischen Raubkatzen.
In der Infektionsbehandlung mit FHV-1 können diverse lokal verfügbare Präparate zur Bekämpfung von Augenveränderungen und der aktive Bestandteil Famciclovir auch zur systemischen und gut verträglichen Heilung eingesetzt werden. Bei einigen Tieren scheint die Verabreichung von L-Lysin auch klinische Vorteile zu haben. Katzeninfektionen sind eine der seltenen Atemwegserkrankungen bei der Katze.
In Thailand wurden 2004 zum ersten Mal Infektionskrankheiten mit Vogelgrippeviren des Subtyps H5N1 festgestellt, aber 2006 starben auch in Deutschland drei einheimische Tiere an einer Ansteckung mit dem hoch pathogenen Vogelgrippevirus H5N1. 2006 konnten auch bei Katzensorten in Österreich Infektionskrankheiten nachweisbar sein. Der Erreger wurde vermutlich in allen bisher bekannt gewordenen Fälle durch angestecktes Huhn übertragen, da im selben Zeitabschnitt auch Fälle von Haus- und Wildgeflügelpatienten festgestellt wurden.
Zuvor geschilderte Beschwerden bei H5N1-Infektionen waren Bindehautentzündung und niktierender Membranprolaps, Atemnot, Mulatur und hohes Alter. Teilweise sind auch die neurologischen Beschwerden wie Krampfanfälle und Ataxie belegt. Der klinische Misstrauensantrag sollte bei Freilandkatzen mit Atemwegssymptomen, die in Gegenden mit H5N1-Infektionen bei Haus- oder Wildgeflügel auftauchen, ausgedrückt werden. Der Pathogennachweis kann durch PCR oder Virusisolation aus Nasen-, Hals-, Luftröhren- oder Rektumabstrichen oder aus Organen von verendeten Raubkatzen durchgeführt werden.
Trat eine Erkrankung vor mehr als sieben bis zehn Tagen auf, können H5N1-spezifische Antigene im Serum mittels eines Inhibitionstests nachweisen werden. Atemwegsinfektionen können durch fakultative oder speziell krankheitserregende Bakterienarten auslösen. Bedeutende Krankheitserreger in den Atemwegen der Katzen sind Chlamydia felis (früher Chlamydophila felis) und Bordetella bronchiseptica, und eine etiologische Bedeutung der Mycoplasma-Arten wird ebenfalls erörtert.
Chlamydia felis ist ein obligates intrazellulares Bakterienbakterium, das am Katzenkältekomplex mitwirken kann. Aber auch bei klinischen Studien kann der Krankheitserreger identifiziert werden. Die häufigsten Anzeichen einer Chlamydia Felis-Infektion sind Bindehautentzündung und Augenentzündung, die einseitig oder zweiseitig sein können.
Therapeutische Studien haben die Wirkung von Doxycyclin, Clavulansäure -Amoxicillin, Enrofloxacin und Pradofloxacin gezeigt. Dabei ist zu beachten, dass eine unbedenkliche Erregerbeseitigung bei den meisten befallenen Tieren erst nach sechs Wochen erfolgt. In der Regel ist jedoch bereits nach wenigen Tagen eine Verbesserung der Beschwerden zu beobachten. Die Bordetella bronchiseptica ist ein Erreger der Atemwege nicht nur bei der Katze, sondern auch bei Hund, Schwein und Nagetier.
Einflussfaktoren auf die Häufigkeit von Katzenpopulationen sind Überfüllung, Kontakte mit dem Hund und unzulängliche hygienische Bedingungen, was die Häufigkeit des Erregers bei der Katze aus Notunterkünften und Rassen erklären kann. Zu den klinischen Symptomen einer Entzündung gehören unter anderem hohes Alter, Augenentzündung, Rhinitissymptome, Erkältungskrankheiten, Erkältung und Lymphknotenvergrößerungen, mit sehr schweren klinischen Symptomen von Niereninsuffizienz, Zyanose und Tod, die als Symptomatik einer Lungenentzündung, insbesondere bei Welpen, bezeichnet werden.
Ältere Tiere entwickeln auch einen chronischen, mehrmonatigen Erkältungshusten, wenn die Krankheit nicht ausreichend therapiert wird. Bei der Entnahme von bronchoalveolärer Lavageflüssigkeit (BALF) von befallenen Tieren im Zuge einer Befunddiagnostik können in der Regel entartete neutrophilische Körnerzellen und grobe Stabbakterien detektiert werden (Abb. 4).
Der positive BALF-Erregernachweis bei einer Katzen mit Atemwegssymptomen gilt als Diagnostikum für eine Infektionsdiagnostik, der obere Atemwegserreger kann aber auch bei klinischen Gesundheitskatzen nachweisen. Wenn dies nicht möglich ist, werden Doxycyclin- oder Gyraseinhibitoren vorgeschlagen, aber es sollte darauf hingewiesen werden, dass sowohl Doxycyclin als auch alte Gyraseinhibitoren wie Enrofloxacin ein großes Nebenwirkungspotential bei Katern haben.
Neue Studien haben ergeben, dass Pradofloxacin als Gyraseinhibitor der neuen Wirkstoffgeneration sehr wirksam gegen Katzenbordellinisolate ist und sich zudem durch eine gute medizinische Unbedenklichkeit bei Katzen kennzeichnet. Mycoplasmen sind kleine Zellwand-lose Keime, deren Bedeutung bei Infektionen der Atemwege der Katzen noch nicht hinreichend aufgeklärt ist.
Weil sie in den Atemwegen von atemwegskranken und gesunden Tieren nachzuweisen sind, wird angenommen, dass Krankheiten mit Mykoplasmenbefall multifaktorielle Krankheiten sind und Co-Infektionen mit anderen Krankheitserregern eine große Bedeutung haben können. Mycoplasmen werden in den höheren Atemwegen der Tiere als Kommensale betrachtet, sind aber auch hier optional Krankheitserreger im Katzenkältekomplex und in der Konjunktivitis.
Auch in den niederen Atemwegen konnten sie bei Patienten mit Lungenentzündung festgestellt werden, aber es wird noch darüber nachgedacht, ob die Keime hier vor allem als Krankheitserreger oder vielmehr als opportunistischer Krankheitserreger wirken. Laut einer kürzlich durchgeführten Untersuchung scheint sie bei Katzenasthma keine wesentliche Bedeutung zu haben. Die möglichen klinischen Anzeichen bei einer Katze mit Mykoplasmen-Infektion sind daher Bindehautentzündung und Katzenschnupfen.
Für eine Katze mit Bronchopneumonie und positiver BALF-Mykoplasma wurden die Symptome des Hustens, der Atemnot und verschlimmerter Atmungsgeräusche festgestellt. Die PCR hat sich deshalb als die empfindlichere und schneller arbeitende Methode zum Bakteriennachweis durchgesetzt. Es ist zu beachten, dass die Keime bei der Behandlung einer Mykoplasmen-Infektion aufgrund ihrer mangelnden Zellwände nicht empfindlich auf ß-Lactam-Antibiotika reagieren.
Therapeutische Studien haben die Wirkung von Doxycyclin und Pradofloxazin bei Erkältungssymptomen und Konjunktivitis gezeigt. Bakterieninfektionen der Luftwege werden häufig durch sekundäre Krankheitserreger hervorgerufen oder erschwert. Weil sowohl die obere als auch die untere Luftwege der Katze nicht keimfrei sind und die Schleimhaut von Bakterien kolonisiert wird, können Entzündungen auftreten, wenn die lokale oder systemische Verteidigung beeinträchtigt ist.
Ein bakterieller Befall kann angenommen werden, wenn eine große Anzahl von Mikroorganismen gezüchtet werden kann (> 105 CFU in der BALF-Kultur) oder wenn die Zytologie auf eine Bakterieninfektion aufgrund von neutrophile Entzündungen und intrazellulären Entzündungen hinweist. Die meisten dieser optional krankheitserregenden Keime sind z. B. S. streptococci, Staphylococci, Pasteurella und E. coli, die auch aus den Respirationstrakten gesunder Tiere in geringen Mengen gezüchtet werden können.
Im Einzelfall können Atemwegsinfektionen mit Salmonella, Neisseria sen. bei Katern durch verschiedene Krankheitserreger hervorgerufen werden. Doch da die Krankheitssymptome oft die selben sind und auch nicht-infektiöse Grunderkrankungen zu Symptomen wie Nasenausfluss, Erkältungskrankheiten, Erkältungen oder Atemnot führen können, ist eine sorgfältige Diagnostik unter Einbeziehung oder Ausschluß infektiöser Krankheitsursachen zweckmäßig, um geeignete und gezielte Therapiestrategien einleiten zu können.
Lies in der kommenden Nummer Teil II: Pilz- und Parasiteninfektionen!