Und das deutsch-englische Geschwätz, das daraus hervorging. Doch auch im westafrikanischen Namibia ist Deutsch immer noch eine der anerkanntesten Landessprachen - warum? Da die Germanen das Reich annektiert hatten, waren sie dort von 1884 bis 1915 koloniale Herren. Heute ist die Kolonialzeit glücklicherweise beendet, die einmal umgeworfenen Bräuche werden heute nur noch in heiterer Tradition gefeiert.
Neben dem Fasching wird in der Landeshauptstadt Windhoek auch ein Wiesn-Fest im großen Rahmen und mit viel Deutschbier inszeniert. Es gibt sogar eine deutsche Zeitung im Lande - die einzigste in Afrika. Heute lebt neben Emigranten und Nachkommen der kolonialen Zeit ein Großteil der deutschsprachigen Bevölkerung im nahegelegenen Auslandeinsatz. Dies vor allem aufgrund von Grenzübergängen.
Auch in den früheren Preußen und den östlichen Gebieten des Dt. Reichs lebt noch immer die deutsche Bevölkerung, in Polen, Ungarn, Rumänien, der Slowakei und der Tschechischen Republik, und selbst in Dänemark und Kirgisistan ist Deutsch eine akzeptierte Minderheitssprache. Ihre eigene Landessprache in den angrenzenden Ländern - nicht ganz so unüblich. Doch in den entlegenen Ländern Amerikas, Afrikas oder auch Australiens ist die Verwunderung groß, wenn die Bewohner mit Ihnen auf Deutsch sprechen - oder wenigstens in einem Geschwätz, das auf seinen deutschsprachigen Hintergrund hinweist.
Seit etwa 1850 siedelten sich im südlichen Chile mehrere tausend Menschen deutscher Herkunft an - die dort ansässige Landesregierung hatte potentielle Emigranten an. Bald darauf fand das Spanisch den Weg in das deutschsprachige System und mündet in das sogenannte "Launa-Deutsch". Diese sprachliche Vielfalt des Deutsch existiert noch heute am Llanquihue-See. Auch heute noch wohnen rund 200.000 chilenische Bürger deutscher Herkunft in der Region - höchstens 35.000 von ihnen beherrschen im täglichen Gebrauch Deutsch, mit sinkender Tendenz. Die Zahl der Menschen steigt.
Es ist immer noch genug für einen dritten Rang der am meisten gesprochenen Landessprachen, nach dem Spanischen und Mapudungun. Die bayerischen Landwirte kamen vor knapp 1000 Jahren nach Italien, als sie vor Dürren und Hungersnöten in den südlichen Teil des Landes ausbrachen. Die Täler der Alpenausläufer haben sich so weit in den Tiefen der Täler angesiedelt, dass die Zimbel bis heute unter dem Bergschutz bewahrt wurde - so lautet der Name des bayerischen Dialekts, der im Laufe der Jahrhunderte deformiert wurde und für die Deutschen kaum zu verstehen ist.
Zimbräisch wird heute nur noch in Luzern (Region Trentino-Südtirol) gesprochen - aber die fast 300 Bewohnerinnen und Bewohner streiten um ihre Zunge. Noch heute spricht die Gemeinde, deren Gemeindeleben vor allem vom gemeinsamen Gebet, Wohnen und Wirken in einer Gemeinschaft gekennzeichnet ist, einen karinthisch-tiroler Mundart, der sich jedoch immer mehr mit deutschen Fachbegriffen mischt.
Ein altes Oberdeutsch wird für den Gedenkgottesdienst miteinbezogen. In Down Under wird sie bis heute als die Geburtsstätte der dt. Zivilisation angesehen. Damit ist es den Germanen über Jahrzehnte hinweg gelungen, in absoluter Verborgenheit zu sein. Aus diesem Grund ist im Lauf der Zeit der "Barossa-Deutsch" entstanden, ein merkwürdiges Geschwätz von Deutsch und Englisch. Mit der Zeit wurde der "Barossa-Deutsch" geboren. Nur noch wenige meistern heute den bizarren Dialekt.
Aber die Rückkehr zu den dt. Ursprüngen wird für die Bewohner wieder immer bedeutender. Und wer weiss, ob das die Sprachkenntnisse beeinflusst. Auch in der Nordsee hat sich die dt. Besatzungsmacht vor gut 100 Jahren angesiedelt. Um 1900 wurde so in der ehemaligen Landeshauptstadt der Provinz Neu-Guinea, der ehemaligen Landeshauptstadt der Provinz Herzogtumhöhe ( "Kokopo"), unser Deutsch geschaffen - eine pidginale Landessprache, d.h. eine simple Zusatzsprache, die von den Bewohnern gelernt werden musste, um mit den kolonialen Meistern in Kontakt treten zu können.
Heute ist die einzig in Deutschland ansässige kreolische Sprache der Welt vom Verschwinden bedroht und nur noch etwa hundert Menschen sind übrig, um den Zusammenschluss von Deutsch, Englisch und Tok Pennsylvania zu erlernen. Die meisten von ihnen wohnen in Papua Neuguinea, aber auch im südöstlichen Teil von Königsland in Australien. Etwa 20.000 Namibier deutscher Herkunft, die so genannten deutschen Schnamibier, sind auch heute noch deutschsprachig.
Auf diese Weise kam der Begriff zustande, denn Mitarbeiter, die unter anderem in der Küche tätig waren, benutzten diese Formulierung. Auch heute noch wird in Namibia - wie in Neuguinea - von rund 15.000 überwiegend alten Menschen Küchendeutsch gesprochen, aber alle sprechen zumindest eine weitere Fremdsprache. Der Ursprung der weit verbreiteten Minderheitssprache liegt im südlichen Brasilien, wo sich vor rund 200 Jahren die deutschen Emigranten aus dem Hunsrück im Bundesland Rio Grande do Sul ansiedelten.
Mit der Zeit nimmt die ehemals weitverbreitete Sprache, die sich mit anderen Weltsprachen gemischt hat, immer weiter ab - auch weil sie während des Zweiten Weltkrieges verbannt wurde. Bisher wurde es daher auf einigen Spracheninseln nahezu ausschließlich in der Privatwirtschaft und von der alten ländlichen Bevölkerung gesprochen. Aber auch hier erfolgt nun eine Rückkehr zu den tatsächlichen Ursprüngen.
Im Laufe des neunzehnten Jahrhunderts kam es auch zu zahlreichen deutschen Auswanderern nach Argentinien, viele davon in der Provinzhauptstadt Buenos Aires. Sie siedelten sich vor allem im Bezirk Belgrano an, woher der Sprachname kommt, eine typisch immigrantische Landessprache mit spanischem Zuschnitt. Auch die kleine Stadt Villa General Belgrano in der Woiwodschaft Córdoba hat viele deutschsprachige Wurzeln: Die während des Zweiten Weltkriegs vor Montevideo gesunkenen Überreste des Kriegsschiffs "Admiral Graf Spee" haben sich in der "Alpeninsel" in Zentralargentinien niedergelassen - sie stammten aus Deutschland, der Schweiz und Oberitalien.
Allerdings geht dort die dt. Landessprache zunehmend verloren. In Argentinien wohnen heute noch rund 300.000 Menschen im deutschsprachigen Raum, andere gehen von bis zu 500.000 aus.