Erstmalig wird das Programm vom Hersteller PCs Matic, der behauptet, seine Produkte vollständig in den USA zu fertigen, einbezogen. Wie gewohnt werden Prüfungen in den drei Klassen Sicherheitswirkung, Schnelligkeit und Gebrauchstauglichkeit durchgeführt. Dabei wird überprüft, wie sehr die Antivirenprogramme die gängigen Tagesabläufe verlangsamen, wie z.B. den Zugriff auf Webseiten, das Herunterladen, das Kopieren von Daten oder die Installierung und Verwendung von seriöser Musik.
Der Nutzen resultiert aus falschen Alarmen, die bei solchen Prozessen auftauchen. Pro Klasse gibt es max. sechs Zähler, d.h. max. achtzehn Zähler. Diejenigen Artikel, die zusammen mind. zehn Zähler und mind. einen Zähler in jeder Klasse haben, bekommen ein Siegel. Darüber hinaus zeichnet AV-Test mit der Bewertung "Top Product" diejenigen aus, die in allen Prüfkriterien herausragend punkten und zusammen 17,5 Zähler oder mehr einbringen.
Wie bei den drei vorangegangenen Versuchen erzielte Caspersky Lab die 18 Zähler, aber dieses Mal auch die Südkorea. Direkt dahinter folgt man Avira, Biddefender, McAfee und Norton/Symantec. Weitere fünf Kandidatinnen und Kandidaten erhielten ebenfalls sechs vollwertige Punktzahlen für die Schutzwirkung: AVG Free Antivirus, AVG Web Security, F-Secure Safe, Trend Micro sowie Virtuelle Sicherheit (vormals ThreatTrack).
Bei den Geschwindigkeitsprüfungen (Bremswirkung) verlor die Schwester Awast und AVG jeweils einen ganzen und bei den Falschalarmen eine halbe Zeit. Bei F-Secure gibt es noch offene Stellen, insbesondere im Bereich der Fehlalarme. Viele der in diesem Test vorgestellten Lösungen verfügen über eine gute bis sehr gute Malwareerkennung, nur Komodo und Qihoo 360 sind schlimmer als Windows Defender.
Comodo verschiebt den Kopiervorgang auf dem langsamen Computer um 39 Prozentpunkte, aber auf dem schnelleren Betriebssystem nimmt das Kopieren ungefähr das Dreifache der Dauer ohne Schutzfunktion in Anspruch. Auf einem langsamer gewordenen Computer verlangsamt ESET den Start von gängigen Programmen deutlich (64 Prozentpunkte mehr Startzeit), auf einem schnelleren Computer dagegen ist dies kaum wahrnehmbar (8 Prozent).
Der Windows Verteidiger von Microsoft benimmt sich in der Regel unscheinbar - nur bei der Installierung herkömmlicher Programme kommt der Verteidiger spürbar auf die Bretter. Bei diesem Test ist die Anzahl der Falschalarme bemerkenswert hoch - zumindest für einige Bewerber. Die Unternehmen Avira, ESET, Kaspersky und McAfee haben den kompletten Test bestanden, ohne einen Fehlalarm zu auslösen.
Obwohl nicht ein einzelnes Anwendungsprogramm fälschlicherweise beim Navigieren im Internet einen Alarmauslöser ausgelöst hat, haben nahezu alle Bewerber bei Systemscans zumindest einmal Falschalarme erzeugt (vollständiger Scannen eines reinen Systems). Der negative Rekord wurde von den staunenden Amerikanern von PCs mit 76 False Positives gesetzt, gefolgt von Qihoo 360 mit 40, Microsoft mit 38 und F-Secure mit 19 False Positives.
Es gab kaum Fehlmeldungen bei der Installierung und Verwendung von legaler Dokumentation. In diesem Test wird Xihoo 360 zweifach dargestellt. Die TotalSecurity-Produkte absolvierten den Testkurs einmal mit dem Standardscanmodul und einmal mit den zusätzlichen Modulen von Avira und BDE. Bei den Fehlalarmen (33) ist die bereits sehr große Anzahl auf 40 angestiegen.
Allerdings wird die Leistungsfähigkeit der originalen Avira- und Bitdefender-Produkte nicht erzielt. In der Tat erzielt man mit dem SC Piraterie System ein Höchstmaß an Schutz, allerdings um den Kaufpreis für einen neuen Rekord bei Falschalarmen. Wir haben mehr Wert auf die schützende Wirkung gelegt (60 Prozent), während AV-Test alle drei Bereiche gleich gewichtet (vorletzte Spalte).