60 % der Deutschen sind mit dem einzelligen Giftstoff Giovanni erkrankt. Der Mensch wird von der Katze angesteckt, die der eigentlichen Wirt für das Giftplasma ist. Sie haben sich bei Maus oder Ratte angesteckt - ohne großen Aufwand. Die Parasiten treiben die Opfer in den Mund: Die infizierten Nagetiere werden vom Geruch ihrer Gegner auf magische Weise angelockt.
Statt in Panik zu flüchten, kriechen sie vertrauensvoll auf die Katz. Im Allgemeinen sind die infizierten Tiere unternehmerischer und gehen ein größeres Risiko ein. Toxoplasmen verlaufen mit operativer Präzision: Bei den Mäusen geht die Furcht vor Lichteinfall, Freiflächen oder anderen Raubtieren nicht verloren, sondern nur die Furcht vor Katz. Anscheinend stört der einzellige Organismus das hormonelle Gleichgewicht der Nagetiere.
Er ist der am meisten verbreitetste Parasit der Erde - die Toxoplasmengiftpflanze. Ihre Hauptrechner sind Hauskatzen - und nur in ihnen kann sie sich ausbreiten. Auch andere Tierarten wie z. B. MÃ??use, Vögel, aber auch Menschen werden nur als Fuhrpark genutzt, um von einer zum anderen KÃ?tze zu fahren. Dass der Parasit eine Mouse in einen intermediären Wirt verwandelt, das ist gruselig.
Weil die Maus von Natur aus vor der Katze fürchtet, nutzt der Parasit einen Tricks, um zum Zielpunkt zu kommen. Die infizierten Tiere werden fast wie von Zauberhand von der Katze angelockt, flüchten nicht vor ihren Raubtieren, sondern rennen ihnen in den Arm. Dies konnte die englische Schädlingsforscherin Joanne Weber in einer Laborstudie aufzeigen.
Die Parasiten programmieren ihre Wirtstiere für die Selbsttötung. Bereits seit über 15 Jahren untersucht der Toxoplasmatiker Jaroslav Flegr an der Karlsuniversität in Prag den Zusammenhang zwischen toxoplasmatischer Entzündung und dem Menschen. Sein besonderes Interesse galt der Tatsache, ob sich das Verhalten von Infektionskranken ähnlich wie bei der Maus veränderte. Eine groß angelegte Versuchsserie mit zehntausend Testpersonen hat gezeigt, dass sich die Personalität von Menschen, die mit Toxoplasma infiziert sind, ändert.
Je lÃ?nger die Ansteckung dauert, je gröÃ?er scheinen die VerÃ?nderungen zu sein. Flegr bemerkte einen signifikanten Anstieg des Risikoappetits, insbesondere bei männlichen Patienten, verbunden mit einem Rückgang der Reaktivität. Außerdem stellte Flegr fest, dass die Gefahr, in einen Verkehrsunfall involviert zu werden, bei infizierten Personen mehr als zweieinhalb Mal so hoch ist.
Für den Parasiten ist die Bereitschaft seiner Betroffenen, Risiken einzugehen, denn auch der Mensch gehört früher zur Beute von Raubkatzen. Der einzige Beweis ist, dass der Testtosteronspiegel bei angesteckten Menschen enorm zunimmt, während er bei der Frau in gleichem Maße abnimmt. Flegr's "Manipulationshypothese" am Beispiel der Toxoplasmatose ist kein isolierter Fall in der Praxis.