"Sie haben sie in laienhaften Menschen gesehen, die mehr über psychologische Störungen und ihre Pflege wissen. Gemeinsam mit Diplompsychologen, Psychiater, Verbraucherschutzgruppen, Krankenschwestern und Sozialarbeiter aus mehreren Nationen haben sie Fachliteratur ausgewertet und Gutachten eingeholt, um einen Erste Hilfe Lehrgang zur psychischen Verfassung zu gestalten. Besonders in den USA findet die Strömung viel Prominenz: Michael Obama hat bereits einen Lehrgang durchlaufen.
Sie bieten ihre Hilfe häufiger an als die Erwachsenen, die keinen Lehrgang besucht haben. "In Deutschland gibt es bereits eine Vielzahl von Projekten, die Menschen über psychologische Probleme informieren", sagt Ulrich Hegerl, Leiter des Uniklinikums Leipzig und Vorstandsvorsitzender der DSH. Aber auch Arno Deister, der Vorsitzende der DGPPN (Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie u. Psychotherapie, Psychosomatik u. Neurologie), sieht einen Erste Hilfe Lehrgang zu verschiedenen psychischen Erkrankungstypen als nützlich an: "Wenn jemand auf die Strasse fällt, ruft man so schnell wie möglich den Notarzt", sagt Deister, der auch die Mental Health Foundation leitet, die die Bildungskampagnen mitträgt.
"Die Sensibilisierung für geistige Störungen ist von großer Bedeutung. Erste-Hilfe-Kurse wären eine Art, das Wissen zu vermitteln. Es gibt keine professionelle Hilfe. Fordern Sie auf der Basis von "gesundem Menschenverstand" und haben Sie Erwartungen an den Helfer. Eine Lehrveranstaltung kann sicherlich viele Vorschläge machen, Sie können durchaus aktiv werden, aber warum glauben Sie, dass Sie dies mit einem ausgewachsenen Psychologie/Psychiatrie-Kurs messen können?
Neben der Tatsache, dass viele schwere Geisteskrankheiten auch medikamentös zu behandeln sind. Wer sich bei einem Unglück den Kopf abschneidet, würde nicht daran denken, die Therapie den in einem Lehrgang geschulten Nichtfachleuten zu überlassen, aber im Falle einer Geisteskrankheit, ja? So wie es eine Ambulanz für andere Krankheiten gibt und die Therapie dann umgehend erfolgt, so müssen auch Geisteskrankheiten, die, wenn man an Selbstmorde denken muss, vielleicht ebenso lebensbedrohlich sind wie ein Herzinfarkt oder eine Krebserkrankung.