Bei der Impetigo contagiosa handelt es sich um eine Primärinfektion der Oberhaut (Epidermis) durch beta-hämolytische S. aureus oder S. streptococci. Sind nur wenige Impetigo-Foci vorhanden, ist die lokale Behandlung mit Rethapamulin eine Erstbehandlung. Häufigste Fehlerdiagnosen bei vermuteten Erysipel sind vermutlich eine akutes Stauungsdermatitis der Unterschenkel, eine starke Insektenbissreaktion und die durch andere Keime verursachten eingeschränkten Phlegmone.
Die schnellstmögliche Verabreichung von Penizillin G oder V ist daher die bevorzugte Behandlung und auch für hämorrhagische Ereysipel geeignet. Ein begrenzter Schleim ist eine Infektion der Oberhaut, die oft durch S. Aureus, der weder ein hellroter, stark ausgeprägter Wundrose noch eine eitrige nekrotische Infektion bis in die Faszienregion (schwerer Schleim) verursacht wird.
Für die orale Behandlung von begrenztem Phlegmon sind Kefadroxil (2 x 1-2 g/d) oder Cefalexin (3-4 x 1 g/d) aussagekräftig. Die biologische Verfügbarkeit von Cefuroxim ist nur bei einer parenteralen Verabreichung gut. Beim Abszess ist die professionelle Schnittführung oder Dekolleté mit Dränage und regelmäßiger chirurgischer Behandlung die bedeutendste und vor allem effektivste Behandlung.
Hautirritationen und Weichteilinfektionen zählen heute zu den verbreitetsten Infektionskrankheiten der Welt. Bei dem klassischen Wundrose handelt es sich um eine nicht eitrige Infektion durch beta-hämolytische Stenotypen. Die Diagnose ist bei sonst unveränderter Hautsituation mit einer Mischung aus überhitztem, schmerzhaftem, hellrotem Hautrötungen mit einer glänzenden Fläche und zungenartigen Sporen sowie einer ersten allgemeinen Symptomatik mit hohem oder niedrigem Schüttelfrost in der Regel einfach zu stellen.
Sogenannte eingeschränkte Phlegmone oder eingeschränkte Weichteilinfektionen sind unsere Bezeichnungen für solche Entzündungen, die oft von Verletzungen ausgehen, in der Regel durch S. Aureus hervorgerufen werden und als dunkle, geschwollene, schmerzende Schwellungen auftreten. Schwerwiegende Phlegmone sind dagegen purulente, manchmal sogar abgestorbene Entzündungen, die oft bis zur Faszienwand reichen und nicht nur antibiotisch, sondern auch chirurgisch behandelt werden müssen.
Häufig entsprechen sie auch den Anforderungen der FDA für so genannte komplexe Weichteilinfektionen. Bei den selten auftretenden Weichteilinfektionen handelt es sich um eigenständige, schnell fortschreitende, akute, lebensbedrohende Entzündungen aufgrund von toxinbedingter Ischämie und Erschütterung. Bei eingeschränkten Schleimhäuten werden zunächst Kephalosporine der Gruppen 1 und 2 oder, wenn S.aureus nachgewiesen wird, Flucloxacillin (aufgrund des niedrigen Selektionsdrucks auf andere Bakterien) eingesetzt.
Für schwere Phlegmone wird - je nach Lokalisation - eine gezielte und überwiegend parentale Behandlung mit Stoffen gegen Anaerobier und/oder Gramm-negative Keime (z.B. Clindamycin, Aminopenicillin mit Beta-Lactamasehemmern, Fluorchinolone) durchgeführt. Bakterielle Haut- und Weichgewebeinfektionen, Journal of Rheumatology, 76, 745, 2017.