Ursprünglich nur als Ergänzung des Betriebsystems gedacht, bildet Windows V1. 0 die Grundlage für eine bisher unerreichte Erfolgsstory. Damit können nun endlich auch Applikationen auf MS-DOS-Computern mit der Mouse bedient werden, was die Graufelder auch für den Endverbrauchermarkt interessant macht. Die Software Windows in der Version I. Version ist unter dem Kürzel "Interface Manager" erhältlich und wurde am 21. Oktober 1985 veröffentlicht.
Die ersten grafischen Betriebssysteme für den damaligen Rechner kosteten 99 US-Dollar, waren aber wegen fehlender Applikationen nur bedingt zu haben. Vor 30 Jahren brach jedoch ein Wettrennen gegen die Zeit um die erste graphische Benutzeroberfläche für den Einsatz von Computern aus. Schnell erkannte Bill Gates, dass eine Graphical User Interface (GUI) erforderlich war, damit der Rechner eines Tages auf jedem Arbeitsplatz seinen festen Sitz finden konnte.
Allerdings hat die erste Windowsversion noch sehr wenig mit den heute bekannten graphischen Benutzeroberflächen zu tun. Das Programm ist umfangreich, dynamisch und wird nur von wenigen Applikationen gestützt. Das anfänglich rudimentär anmutende graphische User Interface war damals eine Revolution - aber Microsoft kam nicht auf die richtige Antwort. Vor zwei Jahren - 1983 - brachte Apple-Gründer Steve Jobs Lisa auf den Markt, einen der ersten Rechner auf dem Weltmarkt mit einer graphischen Benutzeroberfläche.
Job und Apples Entwickler sind inspiriert, die GUI durch die Zusammenarbeit im legendären kalifornischen Entwicklungszentrum Xerox PARC zu entwickeln. Bill Gates kündigte im Herbst 1983 auf der Computerfachmesse Comdex in Las Vegas sein Windows 1.0 an - lange bevor die Lösung überhaupt fertiggestellt war.
Bis die erste Version von Windows auf den Markt kommt, dauert es für Microsoft knapp zwei Jahre. Inzwischen hat Apple auch seinen ersten Computer auf den Markt gebracht: das Modell Appleacintosh. Für Windows übernimmt Gates die Benutzeroberfläche des Apple-Computers als Modell, und zwar in relativer Offenheit. Er kann die Rechtsanwälte der Apple Company nur vom Leib rücken, weil er für Apple dringende Mac-Anwendungen bereitstellt.
Doch als Microsoft zu Beginn des Jahres 1988 mit dem nächst großen Versionswechsel, Windows 2.03, auf den Markt kommt, klagt Apple gegen seinen Konkurrenten wegen Urheberrechtsverletzung. Apple hat 1994 schließlich den seit Jahren heftig umkämpften Prozess verloren - auch weil es in den 80er Jahren selbst Xerox verwendet hatte.
Es dauerte bis zum Hochsommer 1997, bis sich die Beziehungen zwischen Apple und Microsoft allmählich wieder normalisierten, als Steve Jobs, der zu Apple zurückgekehrt war, Microsoft aufforderte, zu helfen, das angeschlagene und angeschlagene Untenehmen wieder rentabel zu machen. Dennoch zielt Apple auch Jahre später noch auf seinen "Lieblingsgegner" und seine "Leidenschaft zum Kopieren" - mit einer Präferenz für ironische Werbung.
Zu Beginn von Windows in der Version I. 0. gibt es eine weltweite Datenbank von "nur" sechs Mio. PCs. Nur etwa fünf Jahre später, 1990, erzielte das Redmonder Softwareunternehmen seine ersten Erfolge mit Windows NT32. 0. Der endgültige Unternehmensdurchbruch erfolgte fünf Jahre später mit der Einführung von Windows 95: Unter Windows 95 können periphere Geräte wie beispielsweise Printer viel leichter angeschlossen und in Betrieb genommen werden.
Allerdings kommen Anwender ohne aufwändige Treiberinstallation kaum aus. Zum ersten Mal bietet Windows 1995 einen so genannten Virtual Recycle Bin auf dem Desktop - ein Symbol, das Macintosh-Anwender zu diesem Zeitpunkt schon seit langem vorfinden. Mit Windows 95 können sich die Benutzer auch zum ersten Mal ins Netz einwählen: mit dem Web Explorer.
Die 1998 veröffentlichte Windows 98 wurde im Gegensatz zu ihrem Vorgängermodell nur im Detail weiter entwickelt. Dazu gehören die Standardintegration des Internetexplorers in das Windows-Betriebssystem, die Implementierung der Quick-Start-Leiste und die Betreuung der neuen AS-Interface. Seit der Veröffentlichung der Windows Millennium Ausgabe (ME) im Jahr 2000 kann Microsoft bei PC-Anwendern nicht mehr mithalten.
Mit dem für die Multimedia-Unterstützung optimierten Betriebsystem sollen Windows-Benutzer mit mehr Bedienerfreundlichkeit verwöhnt werden; in der Realität "beeindruckt" es vor allem durch Unsicherheit und schlechte Auslastung.