Das ist nicht wahr. Mit nassem Haar in die kalte Jahreszeit zu gehen, wird als der sichere Weg angesehen, sich eine Erkaeltung zu holen, nicht wahr? Aus diesem Grund erkältet man sich zum Beispiel in polaren Stationen kaum, im polaren Eis ist es selbst für Viren zu kühl. Nach wie vor lautet die Devise, dass Erkältungen und Feuchtigkeit die körpereigenen Abwehrmechanismen " abschwächen " und sie für Infekte empfänglicher machen.
Eine kleine Auswahl von Behauptungen aus der Universitätsmedizin in Deutschland: "Es gibt viele Gründe, die den Widerstand verringern. Hierzu gehört sicherlich auch "Kälte und Feuchtigkeit mit ihrem Einfluss auf die Durchblutung" (Edgar Muschketat vom Robert-Koch-Institut). - Vom immunologischen Standpunkt aus gesehen hat Erkältung keinen Einfluss auf das Immunsystem" (Prof. Reinhold E. Schmidt, MHH Hannover).
"Doch hat schon einmal jemand daran gedacht, sich beim Geschlechtsverkehr zu erkälten", sagt Prof. Reinhold E. Schmidt und weist darauf hin, dass dies oft zu Schweißausbrüchen und einer spürbaren Erkältung führt. Selbst mit diesem sittlich fraglichen Versuch konnte kein Bezug zwischen Erkältung und Ansteckung hergestellt werden.
Saudische Doktoren waren ratlos. Über ein Jahr später sind etwa 150 weitere Mers-Fälle bekannt, 63 Patientinnen und Patienten sind an dem Koronavirus Mers gestorben. "Bislang gibt es jedoch noch keine Obduktionsberichte des Verstorbenen", sagt Thorsten Wolff vom Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin, das die Verbreitung von Infektionserkrankungen in Deutschland beobachtet. Zum besseren Verständnis des neuen Erregers trotz der schlechten Datensituation verwendeten Thorsten Wolff und Mitarbeiter der Charité-Universitätsmedizin Berlin ein ansonsten auf Grippeviren angewandtes Vorbild.
Das vom Menschen entnommene Lungengewebe wurde von den Forschern im Forschungslabor mit Mers Corona Viren infiziert. Man beobachtete, wie das Tier die Zelle angreift und verglich den Wirkmechanismus mit hoch pathogenen Vogelgrippeviren (H5N1). Die Folge: Beide Krankheitserreger vermehren sich fast gleichmäßig im Körper. Doch während das Grippevirus H5N1 nur eine Art von Lungenzellen befiel, hat das Koronavirus fast alle Lungenzellen infiziert.
"Diese willkürliche Attacke war überraschend und beinahe unheimlich", sagt Wolff. Allerdings trauen sich die Forscher noch keine eindeutigen Angaben darüber, wie schädlich das Erregervirus für den Menschen ist. "Wir haben keinen Bevölkerungsquerschnitt ", sagt Stefan Hippenstiel von der Berliner Charité. "Wäre der neue Krankheitserreger jedoch genauso pathogen und übertragbar wie das SARS-Koronavirus, wären vermutlich noch viel mehr Erkrankungsfälle bekannt geworden", sagt Wolff.
Es ist möglich, dass das Mers-Koronavirus als Erkältungskrankheit bei Menschen ohne zugrundeliegende Krankheiten stärker auffällt, aber neben anderen Influenza-Infektionen unerkannt ist. Schon jetzt wird an der Berliner Charité nach Therapeutika gesucht. "Die Gefahr besteht immer, dass sich das Krankheitsbild ändert und noch ansteckender wird", sagt Wolff.
Nicht nur die Berlinern, sondern auch andere Wissenschafter haben das Mers-Koronavirus nicht aus den Augen gelassen. Falls das Erregervirus große Bevölkerungsteile infiziert. Im Frühling entdeckten Forschende des Göttinger Primatenzentrums zwei Fermente, mit denen das Erreger in die Zellen eindringt.
"Die von uns entwickelten Mers-Corona-Virus-Impfstoffkandidaten sind die ersten veröffentlichten Impfstoffe, die realistischerweise als Notimpfstoff beim Menschen verwendet werden könnten", sagt er. Es ist jedoch noch unklar, ob der lmpfstoff beim Menschen wirklich funktioniert. Im Gegensatz zum Menschen macht Mers-CoV die Maus nicht kränklich. Der Test zeigt daher nicht, ob die Schutzimpfung eine Infektion mit dem Erreger ausschließt.
In den Exkrementen einer sÃ??dafrikanischen Fledermaus konnte die Forscherin einen Erbkranker vorweisen, dessen Genmaterial enger mit dem Mers-Corona-Virus verwandt ist als jedes andere. "Es ist sehr gut möglich, dass das Viruserreger auf Fledermäuse zurückzuführen ist", sagt der Violet. Es war kein Zufall, dass sich die Wissenschafter nach dem Krankheitserreger in Schlägern umsahen.
Bereits in den Jahren davor waren die Versuchstiere oft als Wirt von neuen Viren - wie Ebola oder Sars - nachgewiesen worden. Weshalb die Fledermaus aller Arten eine echte Virusküche zu sein scheint, ist in der Wissenschaft immer noch eine Frage der Spekulation. Nichtsdestotrotz ist er der Meinung, dass der Mensch nicht unmittelbar von diesen Lebewesen befallen wurde.
"Bei den Tieren haben wir im Tierblut und im Hocker zwar Abwehrstoffe gefunden, aber keine Viren", sagt der Bonner Virusforscher. Dies gilt auch für den Menschen, den das Erreger in seiner früheren Gestalt weitgehend erspart hat. Trotzdem treffen die Wissenschaftler Vorkehrungen: "Wenn jemand mit einer starken Lungenentzündung ins Spital kommt, werden wir sicherlich exakt prüfen, ob es sich um das Mers Coronavirus handelt und mögliche Schutzmassnahmen einleiten", sagt Torsten Wolff vom RKI.