Mir ist es egal: Das Facebook-Tool ist unverblümt geworden.
Als ich einen außergewöhnlichen Beitrag las, presse ich - aus Versehen - auf die Position meines iPhone-Bildschirms, an der das Firmenlogo der Facebook-App für Jahre prachtvoll war. Keine Facebook mehr. Ich bringe sie immer noch über Inagram auf Facebook. Bei mir war Facebook nur ein Tool. Sie dient nicht mehr ihrem Dienst.
Mein Facebook-Stream gab mir über einen Zeitraum von knapp zehn Jahren einen herrlichen Einblick in die aktuellen Tagesthemen. Durch die Kommentare stieß ich auf eine Argumentation, dass ich nicht an mich selbst gedacht hätte. Zehn Tage lang kann ich es ohne Facebook aushalten. Ich wollte sie schon immer benutzen, mir fehlt nur die Zeit dafür wegen Facebook.
Sie fühlen sich wie ein ganz anderes soziales Umfeld an. Nein, ich will niemanden anrufen, um Facebook zu hinterlassen. Falls das Netz seinen Sinn für dich hat - bleib dabei. Nutzt Facebook für mich noch seinen Nutzen?
Börsensturz: Facebook ist noch lange nicht vorbei - Konjunktur
Facebook hat auf einen Blick 150 Mrd. Euro an Marktkapitalisierung verloren - das ist mehr als das grösste DAX-Unternehmen SAP ausmacht. 279 Mio. Menschen melden sich immer noch einmal am Tag bei Facebook an. Die Datenskandale dürften ihren Teil dazu beitragen, aber vor allem zeigen die Daten, dass die Facebook-Müdigkeit schon seit einiger Zeit anhält.
Obwohl Facebook auch bei den Jungs unterwegs ist, ist das für das Unternehmen kein großes Nachteil. Er stellte eine Million Euro auf den Markt für eine Anwendung, die zu diesem Zeitpunkt 30 Mio. Benutzer hatte. Selbst wenn Facebook selbst weiter schwächer wird, ist es unwahrscheinlich, dass die Gruppe als Ganzes so rasch in finanzielle Schwierigkeiten gerät.
Damit das hohe Wirtschaftswachstum beibehalten werden kann, wird Zuckerberg voraussichtlich auch bald WhatsApp übernehmen. Facebook hatte für den populären Messenger-Dienst gar rund 19 Mrd. Euro umgesetzt, obwohl der kostenfreie Service sehr beliebt ist, aber trotzdem nichts ausgibt. Facebook wollte das schon seit langem verändern. Seit langem wird auch die Bewerbung auf Facebook in Betracht gezogen.
Das hatten die Gründer von WhatsApp immer entschieden zurückgewiesen, aber im Disput um die Zukunftsstrategie verließ Jan Koum Facebook nach seinem Mitbegründer Brian Acton und gab gar milliardenschwere Anteile auf. Jetzt ist der Weg für Marc Zuckerberg geebnet - und wer sich über den Facebook-Crash freute, wird bald über die Werbung von WhatsApp verärgert sein.