Benötigen Mac-Anwender einen Virusscanner? Der Sicherheitsexperte Andreas Marx kommentiert in einem Gespräch mit Mac & i das Unternehmensmodell der Malwareentwickler. Das 20-köpfige Unternehmen AV-Test in Magdeburg ist ein herstellerunabhängiger Anbieter für die IT-Branche und für Handelsmagazine, der Virusscanner zur Schädlingsbekämpfung, -bereinigung und -leistung testet. Bei Mac & i habe ich mit Andreas Marx, dem geschäftsführenden Direktor von AV-Test, gesprochen.
Um bösartige Software zu sammeln und zu erfassen, platziert AV-Test Computer und andere ungeschützte Eingabegeräte im Netzwerk. Marx: Im Jahr 2010 haben wir bis zu 60.000 verschiedene Malware-Bedrohungen für die Windowsplattform mitgezählt - und das jeden Tag. Noch vor zehn Jahren waren Malware-Programmierer in der Regel weniger an wirtschaftlichem Fortschritt interessiert als an der Aufmerksamwerdung.
Von den Malware-Entwicklern wird Windows als die dominierende Handelsplattform angesehen und ist daher nach wie vor das lukrativste Angriffsziel. Bei Mac-Anwendern kann eine Verschüttung zu jeder Zeit eintreffen - prinzipiell. Nun können Informatiker ihre vorhandene Windows-Malware komfortabel verwenden und müssen sie nur noch rekompilieren - eine neue Malware ist bereit.
Ist der Mac-Benutzer dann fälschlicherweise in Deckung geworfen oder ist er überhaupt ahnungslos? Meines Erachtens sind Mac-Benutzer noch empfindlicher für das Sicherheitsproblem als der "normale", der persönliche Windows-Nutzer. Mac-Benutzer verwischen mit größerer Wahrscheinlichkeit auch die Begrenzungen zwischen Heim und Beruf und benutzen ihre PCs mit größerer Wahrscheinlichkeit beruflich.
Es handelt sich um eine Täuschung und keinen Schutz vor Viren, denn die Applesche Positivliste hat nur wenige Unterschriften und wird, soweit mir bekannt ist, nicht regelmässig auf den neuesten Stand gebracht. Computervirenschutz: ja oder nein? Benötigt der Mac-Benutzer ein " richtiges " Antivirenprogramm? Bei Mac-Anwendern rechnet sich der "klassische" Virusscanner heutzutage nicht mehr. Zu diesem Zweck wird eine Datenbasis verwendet - und die Provider unterhalten diese auch in Bezug auf die Beeinträchtigung von Homepages.
Laufen Mac-Benutzer nicht Gefahr, Viren in einem infizierten Mail-Attachment zu verbreiten? Bei Mac-Benutzern ist es in der Praxis meist eine.exe-Datei und sie sollten sich darüber im Klaren sein, dass sie nichts damit anstellen können. Mac-Nutzer im Geschäftsumfeld können durchaus rückgängig gemacht werden, wenn böswillige Software fahrlässig weitergegeben wird, obwohl ich den Eindruck habe, dass die Fallrechtsprechung sehr vage ist.
Um bei E-Mails auf der sicheren Seite zu sein, können Sie alternativ zu Ihrem eigenen Virusscanner auch ein Security-Paket bei Ihrem Anbieter reservieren. In diesem Fall wird Malware herausgefiltert und das eigene Netzwerk nicht verlangsamt. Ist es risikoreich, wenn Mac-Benutzer eine Windows-Installation, wie z.B. Virtuisierung oder Startup-Camp, verwenden?
Bei der Verwendung von Windows auf Ihrem Mac - ob im Rahmen von Systemstart Camp oder in einer intelligenten Virtual Machine - sollten Sie Ihre Windows-Installation jedoch sehr vorsichtig absichern.