Autorenporträt: Prof. Dr. Walter Doerfler, Jahrgang 1933, Studium der Humanmedizin mit anschließender Weiterbildung in den Bereichen Biologie und Biologie. Mehrjährige Erfahrung an diversen Hochschulen in den USA, seit 1972 Professur für Gentechnik an der Uni Köln. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehören DNA-Viren, der Einbau von Fremd-DNA in das Genom von Säugetieren und die Problematik der Medizinalgenetik.
Jahrhunderts: 1676 gelingt A. van Leeuwenhoek die erste mikroskopisch kleine Repräsentation dieser Mikroorganismen; 1857 veröffentlicht L. Pasteur sein berühmtes Werk über Milchsäure und Alkoholvergärung. Mikroskopisch gesehen repräsentieren kleine modifizierte Keime sehr simple Formen wie Sphären und Stäbe, von denen ihr Ursprung (aus dem Griechischen bakterion: Stäbchen) ist.
Sie sind je nach Art unterschiedlich groß und betragen in der Regel nur 0,5 (Ø)-5 µm (Länge)[1 µm = 1000stel Millimeter]. Während gewisse Krankheitserreger, wie Salmonellose, Cholera, Diphterie, TBC und Syphilis, große Lebensmittelschäden und -vergiftungen verursachen können, werden andere seit Tausenden von Jahren zur Produktion, Veredelung und Konservierung von Speisen, z.B. bei der Produktion von Sauermilcherzeugnissen, Käsesorten, Sauerkraut, Rohwürsten usw., in der Lebensmittelindustrie verwendet.
Schimmelpilze sind im Unterschied zu Keimen hoch entwickeltere Organismen, die sogenannten Eukaryoten. Grösse und Form der Champignons können sehr verschieden sein. Aber auch viele Schadpilze sind Apikalpilze, d.h. sie wachsen gerade und formen sich zu Fruchtkörpern, die gemeinhin als essbare und/oder giftige Schimmelpilze bekannt sind (z.B. Steinpilze, Morcheln, Zwiebelpilze, etc.).
Neben der Nutzbarkeit von Speisepilzen und dem wirtschaftlichen und technischen Vorteil von Pilzen bei mikrobiologischen Fermentationsprozessen, an denen insbesondere Hefepilze mitwirken, können sie für Pflanzen (z.B. Mehltau) und Tiere sowie für die menschliche Haut extrem nachteilig sein. Zudem bilden sie häufig Sekundärmetaboliten wie z. B. Mycotoxine - Toxine, von denen viele als krebserregend sind.
Virusinfektionen Viren (vom lateinischen Virus: Gift) sind unabhängige und unabhängige organische Gruppen, die aus Nukleinsäuren aufgebaut sind. Es gibt Viren in verschiedenen Formen und Grössen. Man unterscheidet drei grundlegende Formen nach ihrer Struktur: isometrische, längliche und tadpolartige Viren mit Schädel und Schweif (siehe Abb.). Diese sind um ein Mehrfaches kleiner als Keime und reichen von 10 bis ca. 250 nm, so dass sie mit einem Mikroskop nicht mehr detektierbar sind.
Viren können auch außerhalb von Körperzellen durch eine Schutzhülle aus Proteinen austreten. Viruskrankheiten sind unbedenkliche Krankheitsbilder wie die Influenza, von der jedes Jahr mehrere tausend Menschen befallen werden, Herpes und Maserne, aber auch häufig oder immer tödliche Krankheitsbilder wie Enzephalitis, Poliomyelitis, gelbes Fieber und HIV.
Dies ist ein Sammelbegriff für tierähnliche, mobile Einzellern. Er ernährt sich von Keimen, Abfällen anderer Organismen, Alge und anderen Einzellern. Viele Forscher sind davon überzeugt, dass Prione bei Mensch und Tier Erkrankungen auslösen. Bekannt sind vor allem die Rinderkrankheit BSE, die Morbus Creutzfeldt-Jakob-Krankheit und die Scrapie bei der Schafzucht. Diese als spongiforme Enzephalopathie (schwammartige Hirnerkrankungen) bezeichneten Erkrankungen waren vor der Prionenentdeckung nur wegen ihrer vergleichbaren Symptomatik assoziiert.