Über tausend Bundesbürgerinnen und Bundesbürger setzen auf Spionage-App: "100 prozentiger Erfolg ist meine Scheidung".
Soeben war Alex* wieder in Deutschland angekommen, als zahlreiche Mitteilungen auf seinem Mobiltelefon ankamen. Tückische Fotos, Gesprächsaufzeichnungen und Chatnachrichten zeigen deutlich, dass seine Ehefrau, mit der er gerade einen stimmigen Feiertag verbrachte, ihn betrog. Aber Alex hätte das alles nie gesehen - er hat es unrechtmäßig aufgenommen, mit einer Spionage-App, die er insgeheim auf dem Mobiltelefon seiner Ehefrau installiert hat.
Mit dem FlexiSpy App für rund 150 EUR gibt es eine angeblich praktikable Möglichkeit. Jedermann kann mit dem neuen System zum Spitzel werden. Auf Wunsch des Monitors kann das Mobiltelefon auch zum Bug werden: "Ursprünglich kam der Argwohn von seinen Freundinnen, meldet der fast 50-jährige Alex den Anfang seiner Neid.
Die Ehefrau ist ein paar Jahre älter als er, aber zuerst wollte er nicht daran zweifeln, dass sie ihn hintergehen kann. "Er wird ohnehin niemanden wie mich finden", sagt seine Ehefrau, sie meinte den Zeitunterschied. Alles, was er mit FlexiSpy erlebt hat, ist nicht immer erträglich.
Er spionierte seiner Ehefrau fast drei Monaten lang nach und verbrachte manchmal ganze Tage damit, das aufgenommene Filmmaterial durchzusehen. Alex resümiert seine Erfahrungen mit der App wie folgt: "100 prozentiger Gewinn. "Alex ist nur einer von mehr als tausend Menschen, die ein Konto bei der FlexiSpy-App haben, laut den auf dem Motherboard verfügbaren KundInnen.
Anwälte, Unternehmensgründer, Mitarbeiter von Reinigungsunternehmen, Sicherheitsfirmen, Partyveranstalter, Friseure und Internierte - sie alle haben die Spionage-App mitgebracht. Der überwiegende Teil sind männlich, aber mehr als ein drittel der Kundschaft sind weiblich. Der FlexiSpy ist nur eine von vielen Spionageanwendungen, die jeder für 60 bis 200 EUR aus dem Netz auslesen kann.
Alex sagt, er macht sich keine Gedanken darüber, was er illegalerweise macht. Die App verspricht nicht auf dem Mobiltelefon der Zielgruppe zu sein. Wer die zu überwachende Stelle jedoch ohne Einwilligung der zu kontrollierenden Personen benutzt, ist strafrechtlich verfolgt. Im Kleinformat steht, dass die App nur mit ausdrücklicher Genehmigung eines Benutzers auf seinem Mobiltelefon zu installieren ist.
Die Kundengespräche, die wir in den letzten Jahren geführt haben, belegen, dass dies bei weitem nicht immer der Fall ist. Alex' Ehefrau weiss immer noch nicht, dass eine App zur Spionage auf ihrem Mobiltelefon war. Die 35-jährige Mutter weiss, was es heisst, komplett kontrolliert zu werden. "Sie hat im Netz nach Spyware recherchiert und einen misstrauischen Vorgang auf ihrem Android-Smartphone gefunden.
Das war die mSpyware, die sich als System-Anwendung verkleidete. Ich wurde krank, dann habe ich das Telefon auf die Werkseinstellung umgestellt. "Er hat nur auf die Möglichkeit gewartet, mein Telefon zu nehmen und die Software erneut zu aktivieren. "Irgendjemand, der ein Benutzerkonto bei FlexiSpy hat, sagt zum Motherboard: "Das ist normal".
"Der Mann will ab und zu nur wissen, was seine Ehefrau tut", begründet Timur*, ein befriedigter Spyware-Kunde, der mit der App seine Lebensgefährtin mehrere Tage lang bespitzelt hat. Der 38-Jährige hat für den sensibelsten Teil der Spionage - die geheime Anlage auf den Geräten der Betroffenen - eine sehr praktikable Antwort parat.
Mit einer brandneuen Galaxie S7, von der sie nicht wußte, daß er sie zuvor mit der Software FlexiSpy abgehört hatte. An einem gewissen Punkt wurde seine Lebensgefährtin verdächtig, als sie seltsame Datenübertragungs-Popups auf ihrem Handy sah. "Von FlexiSpy weiss seine Frau immer noch nichts, aber eine kleine konsensuelle Beobachtung hat ihren Weg in ihre Partnerschaft gefunden.
"Inzwischen hat sie gewusst, dass ich Zugang zu ihrem Blog habe", sagt er. Das Ausmaß ist erschreckend: Von 176 Frauenberatungszentren und -notrufen waren im vergangenen Jahr fast alle mit dem Thema Spionageapps beschäftigt, sagt Anna Hartmann vom BdF.
"Sie dürfen das Produkt nur dann auf dem Mobiltelefon einer anderen Personen aufspielen, wenn diese explizit damit einverstanden sind. Jeder, der mit dem System insgeheim Spionage betrieben oder abgefangen hat, verstößt gegen mehrere Teile des Strafgesetzbuches und kann mit einer Geldbuße oder bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden.
Jeder, der Telefonate abfängt und aufzeichnet - und das ist Teil des Funktionsumfangs von FlexiSpy - ist mitverantwortlich. "Die Kundin Sabine hat FlexiSpy auf dem ersten Handy ihres elf Jahre alten Kindes aufgesetzt. "Nach zehn Tagen Test hat sie das System gestrichen. Aber wenn Sie mit einigen der mehr als tausend deutschsprachigen Anwendern von FlexiSpy sprechen, werden Sie den einen oder anderen legalen Nutzen für die App finden.
Zum Kundenkreis des Datensatzes gehörte auch ein Vorgesetzter, der die Mitteilung seines Mitarbeiters nach seiner Freigabe mit FlexiSpy steuerte, um die fotografierten Bilder im Aussendienst automatisiert in die Hauptverwaltung zu übermitteln. Diese sind in Ordnung, da im Falle von FlexiSpy in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen in holpriger deutscher Sprache sichergestellt werden kann, dass das Produkt nur von Seiten der Anwender für rechtliche Belange genutzt wird.
Wir haben FlexiSpy wiederholt per E-Mail um einen Hinweis auf das Leck der Daten ersucht. Zuerst kam jemand namens Raihan am anderen Ende, aber nachdem wir uns nach FlexiSpy erkundigt hatten, wurde uns am anderen Ende der Zeile gesagt, dass jemand anderes spricht. Weil noch schwerer als das Aufspüren von Spionagesoftware auf dem eigenen Mobiltelefon oft die wirksame Verfolgung der Verursacher ist.
Die Autorin erzählt vom Falle einer Dame, "einer harten Managerin", die von ihrem Lebensgefährten während der Zusammenarbeit mit einer App bespitzelt wurde. Sie musste die Polizisten dazu bringen, ihr Mobiltelefon zu durchleuchten. Noch heute entnimmt die Geschäftsführerin jeden Tag den Akkupack aus ihrem Mobiltelefon und zerlegt ihr Mobiltelefon. Wir haben die Bezeichnungen der von der App betroffene Personen und Unternehmen verändert.