Microsoft offeriert mit den Security Essentials einen eigenen Antivirenschutz für Windows gratis. Längst üben Sicherheitsfachleute Kritik daran, dass Windows ohne Virusschutz geliefert wird. Microsoft kann jedoch allein aus kartellrechtlichen Erwägungen nicht mit den vielen gewerblichen Herstellern von Antivirenlösungen konkurrieren. Aus diesem Grund kommt Windows 7 wieder ohne Virenschutzsoftware aus. Microsoft liefert seinen Benutzern jedoch mit den kostenfreien Microsoft Security Essentials mindestens einen grundlegenden Virusschutz.
Die Microsoft Security Essentials können unter http://www.microsoft. heruntergeladen werden. Unter Windows 7 gibt es eine 32- und eine 64-Bit-Variante, die der verwendeten Windows-Version entsprechen muss. Im Rahmen der Neuinstallation wird geprüft, ob das Windows "echt", d.h. regelmäßig lizensiert ist. Das bedeutet, dass raubkopierte Windows-Kopien nicht von der neuen Version profitieren. Im Lizenzvertrag gewährt sich Microsoft das Recht, Nutzdaten vom Computer des Benutzers zu erheben und zu bewerten.
Das System wird nach der Installierung zunächst aktualisiert und schnell überprüft. Windows Update stellt später sicher, dass die Virensignaturen immer auf dem neuesten Stand sind. Außerdem findest du im Kontextsmenü für Akten und Verzeichnisse einen Menüpunkt, mit dem du nach Belieben verdächtige Akten scannen kannst. Weil das Spyware-Schutzprogramm auch die Funktionen von Windows Defender umfasst, wird es während der Installierung inaktiv.
Microsoft Security Essentials scannt Ihren PC in der Standardeinstellung einmal pro Jahr. Ich empfehle, einen Quick Check pro (Arbeits-)Tag und darüber hinaus einen kompletten Check einmal pro Tag durchzufuehren. Unglücklicherweise ist der Microsoft Security Essentials Scheduler nicht so anpassungsfähig. Am besten ist es daher, den täglichen Quick Check durch den Verantwortlichen durchführen zu laßen und den kompletten Check in regelmäßigen Abständen selbst durchzufuehren.
Gehen Sie im Microsoft Security Essentials-Programm zum Abschnitt Einstellungen. Sie können Tag, Zeitpunkt und Form der Prüfung einstellen. Zur täglichen Kontrolle wähle die Tageseinstellung ganz oben im Tagesmenü. Um sicherzustellen, dass die Virensignaturen immer auf dem neuesten technischen Wissensstand sind, sollte die Funktion Nach neuen Virus- und Spywaredefinitionen vor dem zeitabhängigen Scan scannen aktiviert sein.
Der zeitgesteuerte Scan nur ausführen, wenn der Rechner angeschaltet, aber nicht in Gebrauch ist, ist etwas schwierig. Es wurde entwickelt, um sicherzustellen, dass Microsoft Security Essentials Sie nicht bei wesentlichen Aktivitäten verlangsamt. Wird der Rechner nahezu immer benutzt und sonst aus Effizienzgesichtspunkten immer sofort abgeschaltet oder z.B. in den Standby-Modus versetzt, darf Microsoft Security Essentials nie oder wenigstens viel zu wenig eingesetzt werden.
Daher sollten Sie diese Einstellung nur dann aktiviert belassen, wenn Ihr Computer regelmässig "Arbeitspausen" hat, in denen er Zeit für die Erneuerung und Prüfung hat. Grundsätzlich ist Microsoft Security Essentials so konzipiert, dass es seine grundlegende Schutzfunktion völlig unbemerkt im Verborgenen ausführt. Mit Microsoft Security Essentials können Sie selbst die Verantwortung übernehmen und die Datensicherheit erhöhen.
Beispielsweise können Sie zusätzlich zu den regulären Quick Checks gelegentlich einen gründlichen Full Check durchlaufen. Alternativ können sie einen Scan auf einen speziellen Verzeichnisse oder Laufwerke beschränken. In der rechten oberen Ecke befindet sich eine Auswahlmöglichkeit für die Form der Prüfung, z.B. Complete.
Die Microsoft Security Essentials beginnen dann mit dem Scannen der Daten. Sofern nichts Außergewöhnliches festgestellt wird, kehrt Microsoft Security Essentials nach Beendigung des Scans auf die Startseite zurück. Dann klicke auf OK, um mit dem Scannen dieser Gebiete zu beginnen. AV-Test.org, ein anerkanntes, unabhängiges Unternehmen, das Virenschutzsoftware regelmässig testet, z.B. für Handelsmagazine, hat Microsoft Security Essentials der gewohnten Testpalette unterzogen, die auch andere freie und bezahlte Security-Produkte regelm??ig tes.
Im Rahmen eines Anti-Spyware-Tests mit 14222 unterschiedlichen Beispielen konnte Microsoft Security Essentials 90,9% aufdecken. Das ist ebenfalls ein gutes Resultat. Microsoft Security Essentials steht damit laut AV-Test in seinen Grundfunktionen auf Augenhöhe mit handelsüblichen Antivirenprodukten. Aber auch diese Grundfunktion wird " nur " angeboten, während handelsübliche Programme in der Praxis meist noch mehr Schutz- und Komfortleistungen bieten.
Auch bei Microsoft Security Essentials sollten Sie sich des Problems mit automatisierten Aktualisierungen bewusst sein, das am Ende dieses Kapitels behandelt wird. Sie können auch in den Programmeinstellungen Standard-Aktionen einstellen, so dass z.B. misstrauische Daten zum Beispiel direkt in die Isolierung gelangen, die Sie dann später im Abschnitt Microsoft Security Essentials History verfolgen können.
Microsoft Security Essentials hat seit Anfang 2009 noch ein mögliches Sicherheitsproblem bei der automatisierten Aktualisierung von Virensignaturen. In diesem Fall kann es zu Problemen kommen. Es kann bis zu einer Million Mal pro Monat in Anspruch nehmen, dass Microsoft Security Essentials über die aktuellsten Unterschriften verfügen, auch wenn Microsoft diese bereits im Internet verfügbar gemacht hat. Doch auch bei PC's, die mehrere Arbeitsstunden am Tag genutzt werden, kann das System Probleme bereiten.
Hoffentlich wird Microsoft dies bald verbessern und dem Aktualisierung eine größere Bedeutung beimessen. Ich hatte bereits in einem vorherigen Beitrag geschildert, wie man dieses Phänomen im Blick behält und, wenn nötig, wirkungsvoll umgangen werden kann.