It Notfallplan

Es Notfallplan

Egal ob Stromausfall oder Hackerangriff: Wenn wichtige IT-Komponenten ausfallen, muss so schnell wie möglich gehandelt werden. Also schafft er es in acht Schritten. M 6 Massnahmenkatalog zur Gefahrenabwehr - BSI - IT-Grundschutz-Kataloge

Ein teilweiser oder vollständiger Ausstieg aus einem Verzeichnisdienst hat in der Praxis meist schwerwiegende Konsequenzen für die Einsatzmöglichkeiten der Nutzer. Fällt zum Beispiel ein Verzeichnisdienstserver aus, können keine serverbasierten Operationen mehr durchgeführt werden. Als Teil der Notfallplanung muss daher ein Begriff erarbeitet werden, wie die Konsequenzen eines Ausfalles von Verzeichnisdienstkomponenten zu minimieren sind und welche Maßnahmen im Fehlerfall zu ergreifen sind.

Der Notfallplan für das Verzeichnisdienstsystem muss in den bestehenden Notfallplan eingebunden werden (siehe Modul B 1x3 Notfallmanagement). Wenn auf mehreren Rechnern Repliken wichtiger Information und Akten erstellt werden, kann auf diese Repliken zurückgegriffen werden, wenn einzelne Verzeichnisdienstserver ausfallen. Mit Hilfe der Mechanismen der Replikation der Verzeichnisdienste ist es möglich, den Anwendern eine nahezu identische Datenmenge zur Erzielung guter Zugriffzeiten und hoher Serververfügbarkeit zur Verfuegung zu stellen bzw. bereitzustellen (siehe dazu die Ausführungen im Kapitel 2. 409 Planen der Aufteilung und Replizierung im Verzeichnisdienst).

Fällt ein Verzeichnisdienstserver aus, ist nur die dort abgelegte Verzeichnispartition davon berührt (siehe dazu M1. 409 Planen der Aufteilung und Replizierung im Verzeichnisdienst). Wenn Sie einen Disaster Recovery Plan erstellen, stellen Sie sicher, dass alle Volumes einer Verzeichnisdienstinstallation beachtet werden. Alle Systemkonfigurationen der Verzeichnisdienstkomponenten müssen dokumentiert werden.

Sämtliche Systemwiederherstellungsaufgaben müssen so beschaffen sein, dass sie im Ernstfall auch von Personen ausgeführt werden können, die keine genauen Kenntnis der bisherigen Anlagenkonfiguration haben. Die Notfallvorsorge muss sicherstellen, dass im Ernstfall ausreichend ausgebildetes Fachpersonal zur Stelle ist. Notfallplanungen müssen die Spezifika von wichtigen Verzeichnisdienstservern berücksichtigen und einrichten.

Als Teil der Notfallbereitschaft sollten verschiedene Szenarios in Betracht gezogen werden, in denen das Verzeichnisdienstsystem oder einzelne Bereiche davon gefährdet sind. Der Notfallplan sollte für diese Fälle so genau wie möglich beschreiben, wie in jedem Fall zu verfahren ist und welche Maßnahmen durchzuführen sind. Eine frühzeitige Einsatzplanung mit festgelegten Anweisungen, die auch von nicht mit der Anlagenverwaltung vertrauten Menschen ausgeführt werden kann, kann die Folgen im Schadenfall mildern.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass die betreffenden Unterlagen wesentliche Hinweise enthalten, die in einer Notsituation schutzwürdig sind, so dass sie sicher aufzubewahren sind. Nichtsdestotrotz müssen die autorisierten Mitarbeiter im Ernstfall darauf Zugriff haben. Zumindest folgende Notsituationen sollten im Detail berücksichtigt werden: Stattdessen ist zu berücksichtigen, dass Veränderungen an der Konfiguration des Systems vorgenommen wurden oder dass Malware (z.B. Backdoors, Trojaner ) vorhanden ist.

Zur zuverlässigen Entfernung möglicher Malware wird eine vollständige Datenrettung der betreffenden Verzeichnisdienstkomponenten zur Gewährleistung einer vertrauenswürdigen Grundlage angeraten. Dazu müssen die angelegten Sicherungskopien verwendet werden, aber auch die Protokolle der genauen Konfigurationen und die Sicherheitshinweise des Telefonbuchs. Zusätzlich müssen mindestens alle Accounts mit erweitertem Recht (insbesondere die der Administratorgruppen) auf ihre Gruppenmitgliedschaft überprüft und neue Passwörter sofort vergeben werden, um die Erfolgsaussichten nachfolgender Angriffe zu mindern.

Werden Verzeichnisdienstkomponenten gestohlen, müssen alle vorhandenen Accounts, besonders solche mit erweitertem Recht, sofort mit neuen Kennwörtern versorgt werden. In Zweifelsfällen sollte die gesamte Verzeichnisdienststruktur zurückgesetzt werden. Falsche Konfigurationen im Systemadministrationsbereich können sich auf die gesamte Struktur eines Verzeichnisdiensts beeinträchtigen. Falls die Wirkung oder der Grund der Fehlkonfigurierung nicht eindeutig festgestellt werden kann, wird geraten, den Verzeichnisdienst wieder in einen zuverlässigen Zustand zu versetzen.

Gefahren durch höhere Gewalt, z. B. Beben, Überschwemmungen, Brände, Sturm- und Kabelschäden, können die Zugänglichkeit des Auskunftsdienstes beeinträchtigen. Geeignete Massnahmen zur Steigerung der Erreichbarkeit, wie z.B. überflüssige Kommunikationsanbindungen oder IT-Systeme, sollten erwogen werden. Testfragen: Wurde eine bedarfsorientierte Notfallplanung für Verzeichnisse vorgenommen? Gibt es Pläne für den Notfall beim Versagen von wichtigen Verzeichnisdienstsystemen?

Sind alle Notfallverfahren für Verzeichnisdienstkomponenten erfasst?