Zu den Zielvorgaben gehört, wie in 20 Minuten gemeldet, auch die Webseite der SBS. Montags war sie über eine ganze Woche nicht da. Die Schweizerische SVP soll auch die persönlichen Angaben von rund 50'000 Mitgliedern, Mitstreiter und Medienvertreter kopiert haben. Der Angriff begann anscheinend am vergangenen Montagmorgen und betraf unter anderem die Shopping-Sites Do-it, Digitec, Gallaxus, Interdiscount, LeShop, melectronics.ch, Micasa und Microspot.
Zudem war das Gelände der SBB von 14:15 bis 15:30 Uhr nicht zugänglich. Da es sich um DDoS-Angriffe handelt, überfluteten die Täter die Services mit Requests, bis die Rechner überladen waren. In einem Interview mit inside-channels.ch bestätigte eine Gruppe namens NSHC einen Teil der Vorfälle: Sie wollen für die Angriffe auf die Firmeninterne Organisation und die SBB zuständig sein.
Sie will mit dem Anschlag beweisen, dass die Schweiz gegen Cyber-Angriffe ungenügend vorgehen kann. Nach eigenen Aussagen hat die Arbeitsgruppe auch auf die Datenbasis der Schweizerischen SVP zurückgegriffen und die Adressen von rund 50'000 Usern - darunter Parteimitgliedern, Mitstreiter und Medienvertreter - übernommen. Es scheint jedoch, dass während der Angriffe auf die schweizerischen Rechner keine Erpresserbriefe versendet wurden.
Ausserdem haben sich Online-Erpresser anscheinend vor kurzem gegen schweizerische Finanzinstitutionen gewandt. In einem Erpresserbrief verlangt eine Gruppe namens Armada Collective die Auszahlung von 25 Bitmünzen (BTC) - das entspricht über 9000 EUR. Diejenigen, die nicht zahlen, sollten durch einen DDoS-Angriff gelähmt werden. Außerdem verdoppelt sich das Loesegeld zu Anfang des Angriffs und erhoeht sich taeglich um weitere 20 Bitmuenzen.