Insbesondere Scanner sollten weiterhin vor schädlicher Schadsoftware geschützt werden, sei es auf dem eigenen Rechner oder an zentraler Stelle wie dem Mail- oder Firewall-System. In der Vergangenheit waren diese - wirklich bedrohlichen - Schädlinge rar und konnten sich nur allmählich über Diskettenaustausch- und Mailbox-Systeme verbreiten. In der Vergangenheit mussten sie einige Zeit auf die Auslösung ihrer Malware-Routinen warten. Sonst hätten sie keine Möglichkeit gehabt, sich unbemerkt zu verbreiten.
Zur Risikominimierung ist daher ein erheblicher Arbeitsaufwand beim Betrieb des Scanners notwendig geworden: Tägliches Signatur-Update (teilweise bereits stündlich), Nutzung mehrerer AV-Systeme unterschiedlicher Anbieter, kürzere Backup-Zyklen zur Schadensminimierung, eventuell (vorsorgliche) Abschaltung der Kommunikationsanlagen im Falle von Seuchen. Anstatt mit großem Kostenaufwand und fragwürdigen Ergebnissen auf rund 50000 Computerviren, Würmer und Trojaner zu prüfen, rät der Neuseeländer Berater Nick FitzGerald, nur solchen Programmcode auf PC und Workstation auszuführen, von dem nicht bekannt ist, dass er schädlich ist.
Wie bei einem Virenschutz, der während der Ausführung von Programmen nach bekannten Schadprogrammen sucht, kann ein Integritätsmanagement-Tool überprüfen, ob ein gestarteter (genauer: "requested to start") Rechner ausdrücklich zugelassen ist. Aktualisierungen sind kaum erforderlich und das Releaseverfahren könnte nach einer unternehmensweiten Sicherheitsrichtlinie in hierarchischer Form durchgeführt werden.
Ob Virus, Trojaner, Moorhuhnjagd oder MP3-Player: Ob ungewollter Programmcode den Rechner erreichen kann, spielt keine Rolle, wenn der Anwender ihn nicht anfahren kann. Größter Haken: Ein solches Integritätsmanagement-Tool gibt es nicht. So lange die ganze Erde auf Scanner angewiesen ist und niemand danach verlangt, wird sich das kaum verändern.