Das Adressbuch ist in handgeschriebener und ausgedruckter Ausführung erhältlich (z.B. in grösseren Firmen oder öffentlichen Einrichtungen; vgl. dazu auch Staatskalender).
Um die Suche zu erleichtern, haben Adreßbücher oft alphabetisch geordnete Tabs, die ausgedruckt oder gelocht werden können. Bedruckte Adreßbücher wurden zunächst nur für Großstädte angelegt. Meistens handelte es sich dabei nur um das eigentliche Stadtgebiet, möglicherweise noch nahe beieinander liegende Vorstädte, die nicht notwendigerweise zum Verwaltungsgebiet der Großstadt zählte. Jahrhundert begannen die Aufzeichnungen von Dörfern in der Umgebung einer Ortschaft, aber es gibt oft keine ausgedruckten Adreßbücher für entlegene Ortschaften.
Adreßbücher beinhalten oft mehrere Verzeichnisse mit mehr oder weniger gleichem Inhalt, jedoch in unterschiedlicher Form: eine Verzeichnisse nach den Familiennamen der Einheimischen; eine Verzeichnisse nach Strassen und Hausnummern, die die Hausbewohner beinhalten. Manche Adreßbücher geben auch die Quelle der Strassennamen an eine Aufstellung der Firmen nach Sektoren; Verzeichnisse der Anwohner von kleineren Nachbarstädten; Verzeichnisse von Ämtern, Verbänden und Ärzten, auch von Religionsgemeinschaften oder von ihnen geführten Institutionen können aufgelistet werden.
Allerdings werden die in einem Stift wohnenden Ordensbrüder und Ordensschwestern nicht individuell benannt, sondern nur die Gemeinschaft als solche; die alten Bevölkerungsbücher werden oft durch Post-, Telegramm- und Telefongebührenlisten, Postvorschriften, Dienstgebühren, Pferde- und Autokabinen, Fahrpläne und gesetzliche Vorschriften erweitert. In alten Adressbüchern stehen oft nur die Bezeichnungen der - Männer - Hausherren, Frauen und Kindern sind hier in der Regel nicht verzeichnet, ebenso wenig wie Bedienstete oder Mitarbeiter, die mit ihnen im Haus waren.
Alte Adreßbücher beinhalten neben dem eigentlichen Titel oft auch die Bezeichnung, wie z.B. Ende des XIX. Jh., der Informationsinhalt der Adreßbücher ist oft höher, hier findet man auch Frauen, erwachsene Kinder, die im Haus ihrer Verwandten sind. Manchmal sind in den ausgedruckten Adreßbüchern auch Landkarten wie z. B. ein Ortsplan vorhanden.
Das Einwohnermeldeamt kann auch Werbeeinträge aufführen. Die Bedeutung von Adressbüchern in ihrer Glanzzeit wird dadurch deutlich, dass zu Beginn des zwanzigsten Jahrhundert Verkaufsautomaten im Öffentlichen Bereich installiert wurden, die nach dem Einwerfen einer Medaille das Stöbern in einem Adressbuch ermöglichten. Wurden in der Regel früher Adreßbücher auf der Grundlage der Dokumente der Registrierungsbehörden angelegt (oft zu erkennen am Namen durch Ergänzungen wie "amtliches Adreßbuch", "bearbeitet auf der Grundlage von amtlichen Dokumenten" usw.), so erfolgt dies heute aus Datenschutzgründen (immer weniger Menschen wollen dort gelistet werden), aber auch weil die Informationen nicht mehr in Papierform im Netz verfügbar sind.
Deshalb beinhalten die heutigen Adreßbücher oder elektronischen Telefonbücher (siehe unten) manchmal nur die Informationen derjenigen Menschen oder Einrichtungen, die der Benennung zugestimmt oder gar explizit zugestimmt haben. Zusätzlich zu den von allen Einwohnern einer Stadt erwähnten Adreßbüchern gibt es auch spezielle Adreßbücher (oder deren elektronischen Nachfolger), z.B. mit allen Landwirtschaftsbetrieben einer Stadt.
Dementsprechend werden nicht alle Bewohner einer Stadt aufgelistet, sondern auch die ländlichen Gebiete, für die es kein generelles Adressbuch gibt. Sie können als eigenständige, eigens dafür entwickelte Individualsoftware, eingebundene Anwendungen in Standard-Bürosoftware, Datenbestände auf einzelnen Rechnern, im Intra- oder Internetzugang abgelegt werden. Der Vergleich mit einem Handy, Veranstalter oder PDA löst ein Papier-Adressbuch ab.
Sie ist eine digitale Geschäftskarte zur automatisierten Übernahme in das Adressbuch. Die automatisierte Erstellung mehrerer Anschreiben an eine Adresse in einem Adressbuch wird als Seriendruck bezeichnet. Die alten Adreßbücher sind eine bedeutende Informationsquelle für die Geschichtsforschung. An vielen Orten, deren Archiv im Zweiten Weltkrieg oder aus anderen Ursachen abhanden gekommen ist, sind die ausgedruckten und damit weiter verteilten Adreßbücher heute die einzige Informationsquelle, um den exakten Wohnsitz einer einzelnen Persönlichkeit zu bestimmen.
Doch auch die Adreßbücher der 30er/40er Jahre bestimmen maßgeblich die letzte freie Wahl der Häuser der Opfer des Nationalsozialismus; nicht zuletzt für die Stolperfallenlegung durch Gunter Demnig. Das Adressbuch kann neben Informationen über die Person oder die Familie auch übergreifende Fragen klären, je nach Detail ihrer Informationen, wie z.B. die soziale Topographie, d.h. welche Gesellschaftsschichten in einer Strasse oder einem Stadtteil gelebt haben; Tatsachen zur wirtschaftlichen Geschichte können anhand von Informationen über Unternehmen und Handwerker etc. ermittelt werden.
Adreßbücher. Privatadressbuch von Paul Hindemith 1927 bis 1938 Transit, Berlin 1999, ISBN 3-88747-148-2 Beispiel für ein Privatadressbuch eines namhaften Musikers. DVA, Stuttgart et al. 2000, ISBN 3-421-05421-5 Biographical research of celebrities and non-prominents based on the Berlin telephone book of 1941 Peter Guttkuhn: Ein hohes edlen und hohen weisen Raths Privilegio: ein Adressbuch auf.
Hrsg., 1977, S. 24-25. Geschichtliche Adressenbücher im Internet: Das Stadtlexikon Hannover, S. 12 und Hochspringen Die deutschen Adreßbücher auf den S. 301 bis 328 sind nach Ort und Ausgabe mit Daten von Aachen bis zum Zwittauer Stadtteil aufgelistet.