Für Smart-Phones stellt der Virus nur eine geringfügige Bedrohung dar. Das ist das Ergebnis einer Studie des in Bochum ansässigen IT-Antiviren-Spezialisten G Data. Um die Ausbreitung ihrer Security-Lösungen voranzutreiben, wird die Virusgefahr von Sicherheitsherstellern gezielt überschätzt. So ist die Furcht vor einer Virusinfektion von Smart-Phones nicht begründet. Die Fachleute der G Data Security Labs sind nach einer Bewertung des Gefährdungspotenzials für das Smartphone und Symbian zu dem Schluss gekommen, dass die Gefährdung durch Erreger auf Mobiltelefonen vernachlässigbar ist.
Smart-Phones sind daher kein lohnenswertes Angriffsziel für die Malware-Industrie. Obwohl nicht zu leugnen ist, dass Online-Kriminelle immer auf der Suche nach neuen Einkommensquellen sind, stehen die Kosten für die Entstehung von Mobilfunkviren für gewerbliche Malware-Autoren nach detaillierten Untersuchungen von G Data in keinem Missverhältnis zum erzielbaren Gewinn.
Durch die Vielfalt der Betriebsysteme, die problematische Ausbreitung von schädlichem Code und das Fehlen von Cyber-Kriminalitäts-Geschäftsmodellen sind Smart-Phones für Straftäter nicht attraktiv. Auch bei den weit verbreiteten symbiotischen Smart-Phones ist die Massenverbreitung von Computerviren technologisch kaum beherrschbar, da Bluetooth nicht für eine rasche Ausbreitung geeignet ist. Ein theoretisches Risiko für iPhone Besitzer sind Drive-By-Infektionen von infizierten Webseiten oder das Navigieren im ungeschützten W-LAN.
Die Ursache dafür ist die fehlende Öffentlichkeit. "Auch wenn Apple seine Umsatzziele erfüllt und bis Ende 2008 10 Mio. Apple Notebooks auf der ganzen Welt vertreibt, beträgt ihr Anteil nur ein Nachteil. Bei Symbian-Geräten zum iPod ergibt sich ein Übersetzungsverhältnis von 10:1", sagt Dr. Dirk Hochstrate, CEO der G Data Softwares AG. "Die Propagierung des Internets als gefragte Drehscheibe für Malware-Autoren ist vor diesem Hintergund sehr wenig wahrscheinlich.
"Dass Smartphones kein lohnenswertes Angriffsziel für Häcker und Cyberkriminelle sind, zeigt sich auch in der Häufigkeit der Malware. Während 2005 145 neue Malware entdeckt wurden, wurden 2006 nur 73 Malware entdeckt, in den letzten zwölf Monate ging ihre Häufigkeit um weitere 70 Prozentpunkte auf den Wert für die gleiche Häufigkeit von Windows-basierter Malware um nur 2,5 Std. zurück.
Laut Höchststrate beunruhigen einige Sicherheitshersteller gezielt Smartphone-Besitzer, um die Entwicklung ihrer mobilen Sicherheitslösungen zu fördern. Nach G Data muss jedoch der Bedarf an besonderen Antivirenlösungen für Symbian, iPhone- und andere Geräte nun in Betracht gezogen werden.